Was sind SSL und TLS?
SSL (Secure Sockets Layer) und TLS (Transport Layer Security) sind Sicherheitsprotokolle, die verwendet werden, um Datenübertragungen im Internet zu verschlüsseln.
Sie sorgen dafür, dass sensible Informationen wie Passwörter, Kreditkarteninformationen oder persönliche Daten vertraulich und sicher zwischen deinem Browser und einer Website ausgetauscht werden.
Stell dir vor, du teilst ein geheimes Gespräch in einem überfüllten Raum – SSL und TLS agieren wie ein sicherer Tunnel, der nur dir und deinem Gesprächspartner Zugang gewährt, während alle anderen ausgeschlossen bleiben.
Diese Technologien sind aus dem modernen Internet nicht mehr wegzudenken. Das Schlosssymbol in der Browserleiste und das https://
vor einer URL sind visuelle Bestätigungen dafür, dass SSL/TLS aktiv sind.
Warum sind SSL und TLS wichtig?
Die Bedeutung von SSL und TLS reicht weit über die einfache Verschlüsselung hinaus. Sie sind entscheidend für die Sicherheit deiner Website und deiner Nutzer.
- Verschlüsselung der Daten
SSL/TLS verschlüsseln die Daten, die zwischen dem Browser des Nutzers und deiner Website übertragen werden. Selbst wenn jemand den Datenverkehr abfängt, sind die Inhalte nicht lesbar. - Vertrauen und Seriosität
Websites, die SSL/TLS nutzen, zeigen in der Adressleiste des Browsers ein Schlosssymbol und dashttps://
vor der URL. Diese Zeichen signalisieren Vertrauen und Sicherheit, was besonders wichtig ist, wenn du Produkte verkaufst oder sensible Daten verarbeitest. - Schutz der Datenintegrität
SSL/TLS stellen sicher, dass die übertragenen Daten nicht verändert oder manipuliert werden, bevor sie den Empfänger erreichen. - SEO-Boost
Google hat bereits 2014 SSL bzw. HTTPS als Rankingfaktor bestätigt. Somit wirkt sich ein SSL-Zertifikat positiv auf dein SEO aus. - Rechtliche Anforderungen
In vielen Ländern ist SSL/TLS für E-Commerce-Websites und Websites, die persönliche Daten verarbeiten, rechtlich vorgeschrieben. Dies betrifft auch Anforderungen in Bezug auf Datenschutzgesetze, wie die DSGVO (siehe dazu Artikel 5 Abs. 1 lit. f und Art. 32 Abs. 1 lit. a DSGVO).
Nutzt du keine SSL/TLS-Zertifikate, laufen Nutzer Gefahr, dass ihre Daten unsicher sind. Gleichzeitig straft Google solche Websites ab und Browser markieren sie auffällig als unsicher, was potenzielle Besucher abschrecken kann.
Wie implementierst du SSL/TLS für deine WordPress-Website?
Der Einsatz von SSL/TLS ist essenziell, und in nur wenigen Schritten kannst du deine WordPress-Website absichern.
1. Wähle das richtige SSL/TLS-Zertifikat
Es gibt unterschiedliche Zertifikatstypen, die je nach Art deiner Website und deinem Budget variieren:
- Domain-Validation (DV): Prüft nur die Inhaberschaft der Domain. Diese Zertifikate sind oft kostenlos, etwa bei Let’s Encrypt, und eignen sich für kleinere Websites wie Blogs.
- Organization-Validation (OV): Validiert neben der Domain auch deine Organisation. Ideal für Unternehmenswebsites, die eine mittlere Vertrauensstufe benötigen.
- Extended Validation (EV): Bietet die höchste Vertrauensstufe. Diese Zertifikate zeigen den Firmennamen in der Adressleiste des Browsers – perfekt für E-Commerce- und Banking-Websites.
Für viele WordPress-Websites reicht ein DV-Zertifikat. Die meisten Hoster bieten ein kostenloses Zertifikat über Let’s Encrypt über die Verwaltungsoberfläche an. Solltest du dir unsicher sein, kontaktieren den Support deines Hosters oder melde dich bei mir.
2. Installiere das SSL/TLS-Zertifikat
Die Installation erfolgt auf deinem Webserver. Die Schritte variieren je nach Hosting-Anbieter:
- Managed Hosting: Viele Anbieter, wie All-Inkl oder Bluehost, bieten kostenlose SSL-Integrationen an, die du in wenigen Klicks aktivieren kannst.
- Server-Zugriff: Falls du dich direkt um deinen Server kümmerst (z. B. Apache oder Nginx), kannst du das SSL/TLS-Zertifikat manuell installieren. Tools wie Certbot helfen dir dabei.
3. Erzwinge HTTPS
Um sicherzustellen, dass alle Besucher SSL/TLS nutzen, leite sie automatisch von http://
auf https://
um. Bei WordPress kannst du dies manuell erledigen oder ein Plugin wie Really Simple Security nutzen, das dir den Prozess stark erleichtert.
4. Halte dein Zertifikat aktuell und überwache die Sicherheit
SSL/TLS-Zertifikate haben ein Ablaufdatum (zumeist 90 Tage oder 1–2 Jahre). Achte darauf, dein Zertifikat rechtzeitig zu erneuern oder Tools wie Certbot einzusetzen, die dies automatisch erledigen.
Die meisten Hoster übernehmen die Aktuelisierung des SSL-Zertifikats für dich.
Typische Fehler bei der SSL/TLS-Integration
Bei der Verwendung von SSL/TLS treten häufig vermeidbare Probleme auf.
- Abgelaufenes Zertifikat: Stelle sicher, dass deine Zertifikate immer rechtzeitig erneuert werden.
- Gemischte Inhalte (Mixed Content): Wenn deine Website Ressourcen wie Bilder oder Skripte weiterhin unverschlüsselt über
http://
lädt, wird die Verbindung als unsicher angezeigt. Nutze ein Plugin wie Better Search Replace, um alle Links aufhttps://
umzustellen. - Fehlende Weiterleitung: Ohne eine URL-Weiterleitung bleiben viele Nutzer auf der unsicheren Variante deiner Website hängen. Richte eine Weiterleitung in deiner
.htaccess
-Datei oder via Plugin ein.
SSL/TLS sind nicht nur ein technischer Standard, sondern ein Schlüsselfaktor für die Nutzererfahrung und den Erfolg von Websites. Sie schaffen Vertrauen, stärken dein Markenimage und sorgen für eine höhere Platzierung in den Suchergebnissen – eine Win-win-Situation.
Häufige Fragen zu SSL/TLS
TLS ist der Nachfolger von SSL und verbessert sowohl die Sicherheit als auch die Leistung. Obwohl „SSL“ weiterhin häufiger im Sprachgebrauch verwendet wird, handelt es sich meist um TLS.
Ja, kostenlose SSL-Zertifikate wie die von Let’s Encrypt sind weit verbreitet. Für komplexere Anforderungen oder spezielle Validierungen werden jedoch kostenpflichtige Zertifikate benötigt.
Das Schlosssymbol in der Adressleiste deines Browsers sowie die Nutzung von https://
vor der URL zeigen, dass SSL/TLS aktiv sind.
Ja, vorausgesetzt, du hast Zugriff auf deinen Server. Für die meisten Nutzer macht die automatische Installation über den Hosting-Anbieter jedoch mehr Sinn.
Ohne SSL/TLS sind die Datenübertragungen zwischen Browsern und deiner Website gefährdet. Sie könnten abgefangen oder manipuliert werden. Zudem verstößt du gegen die DSGVO, verlierst ein wichtiges Rankingsignal bei Suchmaschinen und Browser warnen deine Nutzer vor der unsicheren Verbindung zu deiner Website.