Was sind First-Party-Daten?
First-Party-Daten sind alle Informationen, die direkt von deinen Nutzern oder Kunden gesammelt werden und aus erster Hand stammen.
Diese Daten entstehen durch unmittelbare Interaktionen mit deiner Website, deinem Onlineshop, deiner App oder durch Abonnements für Newsletter.
Ein Beispiel aus der analogen Welt wäre ein Fragebogen: Alle Einträge, die deine Kunden selbst verfassen, gelten als First-Party-Daten, da sie direkt von ihnen kommen – ohne Einbindung eines Dritten.
Für Unternehmen sind First-Party-Daten besonders interessant, da sie die Grundlage für personalisierte Inhalte, gezielte Marketingkampagnen und die Verbesserung der Benutzererfahrung bilden können.
Laut einer Studie von Think With Google und der Boston Consulting Group haben Unternehmen, die First-Party-Daten für das Marketing nutzen, eine 2,9-fache Umsatzsteigerung und eine 1,5-fache Kosteneinsparung erzielt.
Warum sind First-Party-Daten wichtig?
In Zeiten der DSGVO und der Regulierung externer Datenerhebungsmethoden wie Third-Party-Cookies geprägt ist, gewinnen First-Party-Daten massiv an Bedeutung.
Sie bieten dir nicht nur ein tiefes Verständnis für das Verhalten und die Bedürfnisse deiner Zielgruppe, sondern bringen auch strategische Vorteile mit sich.
1. Datenqualität auf höchstem Niveau
Da die Daten direkt von deiner Website oder Plattform erfasst werden, sind sie äußerst präzise, aktuell und relevant. Für Unternehmen, die auf datengetriebene Entscheidungen setzen, bieten diese qualitativ hochwertigen Informationen einen unschätzbaren Mehrwert.
2. Einhaltung von Datenschutzrichtlinien
Durch die Nutzung von First-Party-Daten minimierst du das Risiko von Datenschutzverletzungen. Im Gegensatz zu Third-Party-Daten, die oft problematisch im Hinblick auf die DSGVO oder andere Datenschutzgesetze sind, kannst du bei First-Party-Daten die Zustimmung der Nutzer klar steuern und dokumentieren.
3. Personalisierte Erlebnisse schaffen
Mit First-Party-Daten kannst du beispielsweise personalisierte Inhalte oder Angebote direkt an deine Zielgruppe ausspielen. Ein AI-Startup könnte auf Basis dieser Daten gezielte Newsletter-Aussendungen mit spezifischen Informationen zu KI-Innovationen verschicken oder personalisierte Landingpages erstellen, die sich an den Interessen der Besucher orientieren.
4. Unabhängigkeit von Drittanbietern
Da die Nutzung von Third-Party-Cookies immer stärker eingeschränkt wird (beispielsweise durch Browser wie Safari oder Firefox), sorgt der Fokus auf First-Party-Daten für größere Unabhängigkeit. Unternehmen können somit autonome und datenschutzkonforme Marketingstrategien entwickeln.
Wie sammelst du First-Party-Daten richtig?
Eine effektive Nutzung von First-Party-Daten erfordert nicht nur eine fundierte Strategie, sondern auch klare Schritte, um die Privatsphäre der Nutzer zu respektieren. Folge diesen Schritten, um dabei erfolgreich zu sein:
1. Identifiziere Berührungspunkte
Überlege, wo du mit deinen Nutzern interagierst und welche Daten an diesen Stellen gesammelt werden können. Häufig genutzte Touchpoints sind:
- Website-Formulare: Kontaktanfragen, Newsletter-Anmeldungen oder Umfragen.
- E-Commerce-Interaktionen: Gespeicherte Warenkörbe, Kaufverläufe und Produktbewertungen.
- Apps oder Software: Aktionen innerhalb einer bereitgestellten Anwendung.
2. Setze auf Analytics Tools
Analytics Tools wie Umami, Plausible oder Fathom oder bieten datenschutzkonforme Möglichkeiten, First-Party-Daten zu sammeln.
Für WordPress-Websites gibt es ebenfalls zahlreiche Plugins, die das Thema Analytics abdecken:
- Independent Analytics
- AnalyticsWP
- WP Statistics
- GA Google Analytics (für einfache Google Analytics Integration)
- Plausible Analytics (für einfache Plausible Integration)
3. Transparenz wahren
Lasse deine Nutzer wissen, warum und welche Daten du sammelst. Ein klar formulierter und vollständiger Cookie-Hinweis sowie eine leicht zugängliche Datenschutzerklärung sind unverzichtbar.
4. Gezielte Datensammlung
Frage nur die Informationen ab, die du wirklich benötigst. Zu große Datenabfragen schrecken Nutzer häufig ab.
Möchtest du mehr Daten gewinnen? Dann biete Mehrwert an, etwa durch kostenlose Ressourcen, E-Books oder Webinare, die nach einer Registrierung zugänglich sind.
Was sind typische Fehler bei der Verwendung von First-Party-Daten?
Auch wenn First-Party-Daten unverzichtbar für nachhaltige Online-Strategien sind, gibt es häufige Fehler, die du vermeiden solltest. Zu den wichtigsten zählen:
- Daten nicht nutzen: Viele Unternehmen sammeln Daten, ohne sie effektiv einzusetzen. First-Party-Daten sollten stets verwendet werden, um deine Marketingaktivitäten zu optimieren, dein Kundenerlebnis zu verbessern und datenbasierte Entscheidungen zu treffen.
- Fehlende Zustimmung: Die Einwilligung der Nutzer ist entscheidend. Nutze daher Cookie-Banner und deutlich sichtbare Einwilligungsformulare, um sicherzustellen, dass die Daten legal erhoben werden.
- Übermäßiges Tracking: Vermeide es, deine Nutzer an jeder Ecke zu „überwachen“. Dies könnte abschreckend wirken und das Vertrauen in deine Website untergraben.
Für WordPress-Websites gibt es hilfreiche Plugins (z. B. Borlabs Cookie oder Real Cookie Banner), die dir dabei helfen, Tracking und Datenschutz entsprechend den gesetzlichen Vorgaben umzusetzen.
First-Party-Daten sind ein essenzieller Baustein für den nachhaltigen Erfolg deines Unternehmens. Sie ermöglichen dir, Kundenbeziehungen aufzubauen, eine hohe Datenqualität zu nutzen und unabhängig von externen Datenquellen agieren zu können.
Wenn du mehr über First-Party-Daten erfahren möchtest, empfehle ich dir den umfangreichen Artikel von Piwik zum Thema.
Häufige Fragen zu First-Party-Daten
Zero-Party-Daten: Diese stammen direkt von deinen Kunden und werden absichtlich und proaktiv mit dir geteilt. Das können Präferenzen, Ziele oder persönliche Informationen sein.
First-Party-Daten: Diese stammen ebenfalls direkt von deinen Kunden oder durch ihre Interaktionen mit deinem Unternehmen. Im Gegensatz zu Zero-Party-Daten, werden First-Party-Daten durch implizite Handlungen beobachtet oder gesammelt.
Second-Party-Daten: Diese Daten werden von einem Partnerunternehmen bereitgestellt und geteilt.
Third-Party-Daten: Sie stammen von externen Anbietern und werden häufig weiterverkauft – was sie weniger datenschutzkonform und weniger präzise macht.
Ja, in den meisten Fällen benötigst du eine vorherige Zustimmung, insbesondere wenn personenbezogene Informationen erhoben werden. Denke dran: Bereits die IP-Adresse ist ein personenbezogenes Datum!
Das Teilen von First-Party-Daten ist nur erlaubt, wenn du deine Nutzer darüber informierst und sie ausdrücklich zustimmen. Ohne Zustimmung verstößt das Teilen gegen die DSGVO.
Ja, die Flexibilität von First-Party-Daten ermöglicht es dir, sie für verschiedene Marketingkanäle zu nutzen. Dazu gehören E-Mail-Marketing, personalisierte Inhalte auf deiner Website, bezahlte Anzeigenkampagnen und mehr.